der Nitsche Spirit

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Barbara Schwartz

Und wieder bin ich in der Fleischhauerstraße unterwegs. Dieses Mal zum Haus mit der Nummer 67, wo Kristian Szymczak mit seinem engagierten Team im „Nitsche – Deli & Freiraum“ seine Gäste glücklich macht. Ein unbeschreibliches Gefühl des Aufbruchs liegt nach den langen Monaten des Lockdowns in der Luft. Und das liegt nicht nur an den wärmenden Strahlen der Frühlingssonne. Diesen Spirit strahlt auch Kristian aus, ein Mann mit einem kommunikativen Wesen, der in Lösungen denkt und auf mich wie ein geborener Gastgeber wirkt.

Nitsche Deli & Freiraum in Lübeck

Delicious Deli

Das Nitsche Deli & Freiraum bietet leckere vegane Speisen wie Bowls, aber auch Sandwiches und Toppings für den nicht-vegan lebenden Gast. Eine echte Bereicherung für die untere Fleischhauerstraße, die sich inzwischen zu einem Lieblingsplatz vieler Einheimischer und Gäste entwickelt hat. Das Deli-Konzept stammt ursprünglich übrigens aus den USA, wo jüdische Einwanderer Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Delicatessen gründeten. Anfangs kleine Imbissläden, spezialisiert auf frischzubereitete Speisen – auch zum Mitnehmen. Legendär ist das New Yorker Katz’s Delicatessen, in dem 1989 jene berühmte Szene aus Harry und Sally gedreht wurde. Aber ich schweife ab….

Ein Ort zum Nachdenken und Arbeiten, Gedanken fliegen lassen und Konzipieren, zum Meditieren und Runterkommen und natürlich zum Genießen.

Kristians Deli ist viel mehr als das. Er hat einen wahren Wohlfühlort geschaffen, der im 1. OG einen Co-Working Bereich und ein Yogastudio bereithält. Im wahrsten Sinne des Wortes einen „freien Raum“. Zum Nachdenken und Arbeiten, Gedankenfliegenlassen und Konzipieren, zum Meditieren und Runterkommen und natürlich zum Genießen. Das passt einfach alles. Kristians Deli&Freiraum ist ein Platz, an dem sich seine Gäste wohlfühlen und mit Anderen in den Austausch gehen können. Geschaffen von jemandem, der frei denkt und Menschen liebt.

Kristian Szymczak

Ein wahrer Kenner der Lübecker Gastroszene

Das ist tatsächlich der stärkste Eindruck, den ich aus dem Nitsche mitnehme. Es vergeht kaum eine Minute, in der Kristian nicht irgendjemandem zuwinkt oder einen Stammgast oder Vorbeigehenden begrüßt. Er scheint fast jede:n zu kennen. Kein Wunder, schließlich ist er seit 19 Jahren in der Lübecker Gastronomie tätig, auch wenn sein Weg ihn – auf die dringende Empfehlung seines Papas hin – nach dem Schulabschluss zunächst in eine handwerkliche Ausbildung führte. Dafür ist er heute sehr dankbar. Kommen ihm doch die vielfältigen Erfahrungen aus dieser Zeit jetzt zugute. So hat er beim Umbau des Nitsche an vielen Stellen selbst Hand angelegt.

Nach seinem ersten Einsatz im Catering bei einem Empfang an Bord der Passat während der Travemünder Woche war das Feuer entfacht. Kristian spürte, dass es ihn glücklich macht, Menschen eine gute Zeit zu bereiten. Es folgten eine weitere Ausbildung zum Restaurantfachmann und diverse Stationen wie die Lachswehr und der Strandsalon. Letzterer brachte nochmal ganz neue Erfahrungen mit Partys und Firmenveranstaltungen und als Krönung dem Public Viewing für 3.000 Gäste inklusive Sponsorenakquise bei der Fußball-WM 2018.

Eat pray love – Lübeck style

Lauter Schritte auf seinem Lebensweg, die den 36-jährigen genau hierherführten. Ins Nitsche Deli&Freiraum, dessen Konzept während einer Auszeit in Kristians Kopf Gestalt annahm. Bei seinen Reisen nach Asien waren er und seine Frau Shylin erstmals auf Bali mit der Idee in Berührung gekommen, die Themen gesunde Ernährung, co-working und Achtsamkeit zusammenzuführen. Überhaupt Shylin. Aus seinen Worten klingt seine große Liebe für seine Frau. Sie ist „seine Inspiration und die führende Kraft im Hintergrund“, wie Kristian sagt. Sie bestärkte ihn darin, aus seiner Idee ein an Lübeck angepasstes Modell zu entwickeln. Fehlte noch die passende Location, auf die das Paar bei einem seiner Altstadtabendspaziergänge stieß und die beide bereits bei der ersten Besichtigung in ihren Bann zog. Ende Mai 2020 war es schließlich soweit.

Kristian Szymczak Nitsche Deli und Freiraum Lübeck

„Hey, ich hab‘ da was geträumt…“

Im Nitsche wird auf Weizen weitgehend verzichtet und vorwiegend werden vegane Speisen möglichst immer aus saisonalen und regionalen Zutaten zubereitet. Frisches Gemüse aus dem Umland kommt in die Bowl, dazu gibt es leckere Bio Weine und ONE Fairtrade Kaffeespezialitäten. Die Nitsche-Philosophie setzt auf eigene Kreationen. Fleisch soll nicht ersetzt werden und veganes Junk-Food ist ein absolutes No-Go. Gesunde Ernährung liegt in der Familie und so manches Mal kommt Kristian zu seinen Köchen Sebastian und Imre mit einer noch vagen Idee „Ich hab‘ da was geträumt!“ Und das Küchenteam entwickelt aus der Inspiration ein neues schmackhaftes Angebot. Mein Favorit ist übrigens die Glockengießer-Bowl mit Belugalinsen und Spinat Gnocchi. Sooo gut!

Meeting, Meditation und meaty mushrooms

Das Format kommt sehr gut an. Das Nitsche passt genau in unsere Zeit, in der immer mehr Menschen flexibel und mobil arbeiten möchten und in der Pause auf gesundes Essen setzen. Im voll ausgestatteten Meetingraum finden 10 Personen Platz. Ideal für ein Teammeeting abseits des Büros. Der liebevoll gestalteten Yogaraum verfügt über sämtliches Equipment. Er wird vor allem von Yogatrainerinnen und -trainern gebucht, die über kein eigenes Studio verfügen. Nach den Asanas bleibt man gern noch auf einen hausgemachten Saft, eine Bowl oder eine Goldene Milch. Was auch immer dich zu Kristian ins Nitsche Deli & Freiraum führt: du wirst spüren, dass Kristian seine Passion gefunden hat.

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Barbara Schwartz

Kennst du das auch? Du kommst an einer Inschrift, einer Skulptur oder einer Gedenktafel vorbei und musst einfach stehenbleiben, um herauszufinden, was es damit auf sich hat? So geht es mir. IMMER! „Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht.“ Ich kann Goethe an dieser Stelle nur hundertprozentig zustimmen. Genau deshalb möchte ich nie aufhören, das nur scheinbar Unwichtige aufzuspüren, Zusammenhänge zu erkennen, Neues zu erfahren und Menschen und ihren Geschichten auf die Spur zu kommen. Okay und zu lange Sätze zu schreiben .. . Und neue Sprachen zu lernen natürlich ...

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