Seit 1999 hat ein kleiner Teufel an der südlichen Fassade der Marienkirche seinen Platz. Die Statue des Lübecker Künstlers Rolf Goerler ist jedoch im Gegensatz zu anderen Teufelsdarstellungen eher niedlich und kein bisschen furchteinflößend. Das hat seinen guten Grund, denn die Statue erinnert an eine Lübecker Sage und die lautet folgendermaßen:
Nach einem großen Stadtbrand im 13. Jahrhundert mussten große Teile der Stadt wieder aufgebaut werden, so auch die Marienkirche. Um die Kirche schnellstmöglich wieder aufzubauen, baten die Baumeister den Teufel um Hilfe. Sie gaukelten diesem jedoch vor, es handele sich nicht um eine Kirche, sondern um ein neues Wirtshaus. Der Teufel sagte seine Hilfe zu und schleppte große Steine heran. Als er jedoch die großen, lichtdurchlässigen Fenster erblickte, erkannte er, dass man ihn reingelegt hatte und griff nach einem großen Granitblock, um die Kirchenmauern wieder zu zerstören. Im letzten Moment konnte ihn ein Handwerksgeselle mit dem Versprechen besänftigen, in nächster Nähe ein Wirtshaus zu errichten. Der Teufel ließ den Granitblock fallen, der bis heute neben der Marienkirche liegt. Auf ihm sitzt der Teufel, der auch heutzutage noch glücklich lächelt, schließlich wurde quasi exklusiv für ihn der Ratskeller, das versprochene Wirtshaus nahe der Marienkirche, errichtet.
Wo?
Marienkirchhof, 23552 Lübeck, Deutschland