Glückwunsch, Geburtstagskind!

Geschrieben am:

von:

Margrit Wegner

In diesen Tagen schauen wir dauernd zum Himmel. Immer wieder geht der Blick zu den Türmen. Was passiert da oben? Sind die Kletterer in Aktion? Wird es regnen? Gibt es womöglich Gewitter? Wer eine Gartenparty plant, kennt solche Fragen. Spielt das Wetter mit? Werden die Gäste kommen? Reicht es für alle? Haben wir genug Sitzgelegenheiten, Salate und Sekt? Was ist mit der Deko? 

Wir feiern Geburtstag, und was für einen!

Der Dom wird in diesem Jahr 850 Jahre alt. Lübecks älteste Kirche ist – wie all die Gotteshäuser Lübecks – ein Geschenk für die Stadt. Sie steht allen Menschen offen, den Lübeckerinnen, den Touristen, den Gästen. Das soll weithin sichtbar sein, und darum bringen Industriekletterer in diesen Tagen die große rote Schleife am Nordturm an. So etwas hat es noch nie gegeben. Das ist für alle eine neue Erfahrung, für die Kletterer und auch für die Menschen, die die aufblasbare XXL-Schleife hergestellt haben.

Darum schauen wir dauernd zum Himmel. Wind und Wetter lassen sich nicht planen. Oben am Turm herrschen andere Windverhältnisse als unten auf der großen Domwiese vor den alten Mauern des Domes. Ob alles so klappt, wie wir es uns wünschen?

Dom Plakathaengung

Ein Fest für die ganze Stadt

Wir haben so viel vor in den nächsten Tagen und Wochen. Wir freuen uns auf über 50 Konzerte, Führungen, Mitmachaktionen, Gottesdienste und Vorträge. Vor allem freuen wir uns auf die Begegnungen. Schon in der Vorbereitung haben wir erlebt, wie sehr sich die Menschen in Lübeck mit ihren sieben Türmen identifizieren. Als wir den ersten von unseren Ideen zum Geburtstag erzählt haben, wollten plötzlich ganz viele mitmachen.

Eine Hotelbesitzerin hat ein Video für ihre Gäste gedreht, eine Seiltänzerin hat mit ihrem Team eine Performance für uns entworfen, das Hansevolk schlägt sein mittelalterliches Lager vor dem Dom auf, der ehemalige Bundespräsident kommt zum Gratulieren und gleich zwei Bischöfinnen auch.

Das Theater Lübeck macht mit und ein Spielzeugladen, die Jugendbauhütte, das Haus der Kulturen. Die Kinder der Dom-Schule haben Bilder gemalt und die Seniorinnen backen Kuchen um die Wette. Wir wollen im Dom feiern und um die Kirche herum. Die Domwiese, diese wunderbare grüne Oase im Süden der Altstadtinsel, wird so etwas wie der Ort einer großen Gartenparty. Auf der Bühne soll es jeden Nachmittag und vor allem abends tolle Musik geben – mit Lübecker Bands, Shanty-, Kinder- und Gospelchören, mit Musik zum Zuhören und Mitsingen.

kleiner Dom vor großem Dom (c) Ingo Socha
(c) Ingo Socha

Wir freuen uns darauf, Gastgeberin zu sein für alle, die kommen.

Für alle, die mitfeiern werden. Mit Pop up-Bar und Foodtrucks, mit Picknick, Sekt und Selters. Wir freuen uns auf lauschige Abende in Liegestühlen, auf Lichtermeer und Sternehimmel. Natürlich gucken wir ab und zu Richtung Himmel. Ob das Wetter wohl mitspielt? Ob die Gäste wohl kommen? Haben wir zu viel Verpflegung geplant oder zu wenig? Ein solches Fest für die ganze Stadt feiern wir als Gemeinde zum ersten Mal. Das gab es noch nie. Darum ist bei allen Fragen die Vorfreude so riesig.    

Höre die Glückwünsche von den Lübecker:innen für ihren Dom.

Dom Abendsegen

In den kommenden Tagen und Wochen wird die Schleife am Nordturm hängen. Eine Einladung an alle, die da sind: Kommt vorbei! Feiert mit! Schaut mal, was ihr hier unter den Türmen entdecken könnt, wie jung und lebendig Lübecks älteste Gemeinde ist. Erlebt selbst, wie schön es ist, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam etwas zu erleben, was es vorher nie gab.

Wir feiern das Leben

Wir feiern ein Fest. Wir feiern Geburtstag, ob nun mit norddeutschem Nieselregen oder mit strahlendem Sonnenschein. Wir freuen uns auf alles, was kommt – und auf alle, die kommen. Der Blick geht zum Himmel. Wie schön ist das. Wir feiern, dass wir zusammenkommen und feiern können. Gott sei Dank!

Dom Luebeck Ballon

Der Blick geht zum Himmel. Wie schön ist das.


Höre Auch Das Interview mit Margrit Wegner zum 850. Geburtstag des Lübecker Doms.

Schreibe einen Kommentar

geschrieben von:

Margrit Wegner

Margrit Wegner ist gebürtige Hamburgerin und wusste schon früh, was ihre Berufung war. Ihre Heimatgemeinde, die Kirchenmusik und die Jugendarbeit haben sie sehr geprägt und führten zu dem Wunsch, Pastorin zu werden. Dem Theologiestudium schlossen sich das Provikariat am Hamburger Michel und das Vikariat im Hochhausstadtteil Steilshoop an, bevor die Reise nach Schweden an den Stockholmer Dom ging. Ihre erste Stelle als Pastorin führte Margrit Wegner schließlich nach Lübeck an die St.-Jürgen-Kapelle. Seit 2010 ist sie Pastorin am Dom zu Lübeck.

Nix verpassen.