Menschen, die ihr ganzen Leben lang von den bunten LEGO-Steinen nicht loskommen, nennt man übrigens AFOLs – Adult Fans of LEGO. Ich bin definitiv keine AFOL. Bloß eine Mama und Oma, die Jahrzehnte ihres Lebens damit verbracht hat, Teile in der Größe eines µ irgendwo im Haushalt zu suchen oder mit nackten Füßen draufzutreten.
Die Hanse aus 500.000 Steinen.
Die Legowelt, die im Europäischen Hansemuseum aus 500.000 Steinen entstanden ist, ist jedoch definitiv mein Ausflugstipp für den Sommer und wortwörtlich „Hanse steinreich“. Ich bin begeistert, dass es gelungen ist, auf spielerische Weise die komplizierte Geschichte der Hanse so korrekt wie möglich zu erzählen. (Nun gut: nicht die ganze Geschichte. Das wäre ja schier undenkbar.) Auf gehts und wir werfen einen Blick in die Lego-Ausstellung!
Rund 2.500 Mini-Legomenschen zeigen, was die Zeitgenossen der Hanse seit ihrer Gründung an der Newa umtrieb. Es macht großen Spaß, die vielen liebevoll gestalteten Details zu entdecken, die sich in den sechs Glasvitrinen verstecken.
Wie z.B. den Sensenmann, der zur Zeit der Pest durch die Große Burgstraße läuft. Licht- und Soundeffekte verstärken den Eindruck vom Alltag der Menschen. So wird man an dieser Stelle akustischer Zeuge einer durch Glockengeläut und christliche Gesänge begleiteten Prozession, die zu einer Grabstätte für Pestopfer am Heiligen-Geist-Hospital führte. Eine übrigens durch Archivdokumente belegte Szene. Und genau das finde ich so spannend.
Hanse zum Greifen nah.
Drei Großmodelle – der Hansekaufmann Winnie Warendorp als Selfiepoint am Eingang, eine Kogge aus dem 14. Jahrhundert mit 150 kg Gewicht und ein typisches Kaufmannshaus ergänzen die Miniwelten. Und dann ist da noch Juna, eine Legodame, die eine Zeitreise durch die Dioramen unternimmt und aktuelle, vor allem umweltpolitische Aspekte aufgreift. In Bergen verspeist sie genüßlich einen riesigen Teller voller Gemüse. Inmitten der Stockfischmengen ein Zeichen für die Überfischung der Meere.
Das Europäische Hansemuseum plant für die Dauer der Ausstellung bis zum 24. Juli 2022 übrigens zahlreiche begleitende Aktionen. Online und direkt vor Ort.
Mein fazit:
Hingehen!
Bildquellen:
Barbara Schwartz
Olaf Malzahn, Hansemuseum Lübeck
LEGO, das LEGO Logo und die Minifigur sind urheberrechtlich geschützte Markenzeichen der LEGO Gruppe. ©2021 The LEGO Group.
Waren vor Jahrzehnten zuletzt die Lübeck, so dass – sieht man mal vom Holstentor ab, das DM-Scheine und 2-Euro-Münzen zierte – die Erinnerungen arg verblasst sind. Aber vom 11. bis 15.September ist ein Besuch in Lübeck festgebucht und wir freuen uns – lt. unsere Kinder, die kürzlich iin Lübeck waren – auf diese jung gebliebene alte Hansestadt. Anmerken muss ich, dass ich ein Fan von Backsteingotik und mittelalterlicher Geschichte bin, aber auch die Moderne liebe. Bei Skulpturen, Kunst und Denkmälern, etc. im öffentlichen Raum geht es mir ähnlich wie Ihnen Frau Schwartz, ich bin an Hintergrundinformationen interessiert. Ich bin also gespannt, was Lübeck so alles zu bieten hat.
Lieber Herr Sperl, danke Ihnen für die Nachricht. Im Haerder-Center ist zum Zeitpunkt Ihres Aufenthalts derzweite Teil der „Alchemie der Stadt“ zu sehen. Dann zum Wert „Selbstverwirklichung“ Und am 11.9. ist ja Tag des offenen Denkmals.Hier finden Sie Termine aus Lübeck: https://programm.tag-des-offenen-denkmals.de/programm?standort=L%C3%BCbeck&umkreis=200 Gute Anreise und spannende Tage in Lübeck.