Konditorei Abessa

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Barbara Schwartz

Genussvolle Perfektion

Willkommen bei Abessa, der Schokoladen-Manufaktur von Kerstin Kriese in der Fleischhauerstraße 54. Ich hatte schon seit einer Weile geplant, mir für die Lübeck ZWISCHENZEILEN Zeit für ein Gespräch mit der Abessa-Inhaberin zu nehmen und jetzt hat es endlich geklappt. Ich bin nämlich seit Langem schon Fan der „Blonden Schokolade mit Kaffee“ (nein, das liegt nicht daran, dass ich blond bin!) und gespannt auf die Person, die meine Lieblingsschokolade herstellt.

Konditorei Abessa in Lübeck mit Schokolade und Kuchen

Geschmack trifft auf Kreativität

Die gebürtige Lübeckerin Kerstin Kriese ist studierte Grafikdesignerin. Nach dem Studium hätte sie Lübeck beinahe verlassen, um abseits der bekannten Pfade berufliche Erfahrungen zu sammeln. Zum Glück entschied sie sich, der Liebe wegen in der Hansestadt zu bleiben und auch in beruflicher Hinsicht ihrem Herzen zu folgen. Das schlug in der Tat ganz heftig für die Rolle der Gastgeberin.

2009 startete die zweifache Mama zunächst als Kaffeerösterin in die Selbständigkeit, lernte anschließend Konditorin und legte 2015 ihre Meisterprüfung ab. Im selben Jahr eröffnete sie in der Fleischhauerstraße ihr erstes eigenes Geschäft. Hier dreht sich alles um edle Schokoladen, Pralinen und Gebäck. Schon von Beginn an gibt es bei Kerstin Kriese Rumkugeln und eine – wie die Chocolatière sagt – „gut sättigende“ bretonische Schokoladentarte. Diese beiden Produkte darf sie keinesfalls aus dem Verkauf nehmen. Die Stammgäste wären entgeistert!

Das Sortiment hat sie schrittweise erweitert und dabei stets die Qualität der Produkte in den Fokus ihrer Arbeit gestellt. Jeder Schritt des Produktionsprozesses wird mit größter Sorgfalt ausgeführt, um sicherzustellen, dass die Pralinen und Schokoladen, das Gebäck und die Macarons höchsten Standards entsprechen. Für die exquisiten handgefertigten Macarons ist das Abessa übrigens stadtbekannt.

Konditorei Abessa in Lübeck mit Schokolade und Kuchen

Macarons- die Diven mit den Füßchen

Jeden Montag ist das Abessa für Kund:innen geschlossen. Untätig ist man in der Backstube jedoch keineswegs. Denn Montags ist Macaron-Backtag. Zu Beginn ihrer Selbstständigkeit stellte die Chocolatière drei Sorten her, inzwischen sind es 20 unwiderstehliche Geschmacksrichtungen. Ob mit einer Füllung aus Pistazie, Cassis oder Walnuss-Himbeere: Macarons sind echte Diven, die durchaus launenhaft sein können. Die Herstellung ist aufwändig und erfordert Fachwissen. Über das Kerstin Kriese selbstverständlich verfügt.

Dass Macarons nur mit Geduld und bei exakter Ausführung der einzelnen Produktionschritte gelingen können, hatte ich schon geahnt. Dass es aber auf die Struktur des Mandelmehls und den auf 121 Grad erhitzten Zuckersirup ankommt, der sich mit Eischnee zu einer Meringue vermählt, war mir bis dato nicht klar. Auf die Qualität des Baiser-Gebäcks hat sogar die Luftfeuchtigkeit im Raum einen Einfluss. Perfekte Macarons haben sogenannte Füßchen, einen kleinen Rand, der sich beim Backen bildet, und auf keinen Fall Risse oder grobe Poren!

Die Abessa-Macarons sind mit ihrer knusprigen, dennoch zarten Schale und den köstlichen, cremigen Füllungen ein wahres Meisterwerk der Konditorkunst und ein wahrer Genuss für die Sinne. Immer Dienstags bis Samstags hast du von 10.00 Uhr – 17.00 Uhr die Chance, dich selbst zu überzeugen.

Konditorei Abessa in Lübeck mit Schokolade und Kuchen

Beliebte Abessa Ü-Tüte

Das beliebteste Produkt ist die Überraschungstüte, die frische, handgeschöpfte Schokolade in verschiedenen Sorten mit unterschiedlichen Toppings enthält. Nur die besten Zutaten finden Verwendung. Für die sortenreinen Schokoladen verwendet die Abessa-Inhaberin Kouvertüren aus Edelkakao von Lubeca aus dem benachbarten Stockelsdorf sowie vom französischen Hersteller Valrhona. Innovation und Nachhaltigkeit werde bei beiden Unternehmen groß geschrieben, so Kerstin Kriese.

Fleur de Sel, Chili, rosa Pfeffer – was noch vor ein paar Jahren exotisch war, wird heute von vielen Kund:innen gern gekauft. Lässt man die Schokolade genussvoll auf der Zunge zergehen, entstehen ganz besondere Aromen, die Schärfe und Süße zu einem überraschenden Geschmackserlebnis vereinen.

Mein Favorit, die blonde Schokolade, die nach Karamell schmeckt, ist im Übrigen gar keine eigenständige Schokolade, sondern eine Unterart der weißen Schokolade. Sie entsteht durch den gerösteten Milchzucker.

Konditorei Abessa in Lübeck mit Schokolade und Kuchen

Einfach mal machen, könnte ja gut werden

Die Chocolatière tüftelt sehr gern an neuen Produkten und genießt es, in Ruhe und ganz für sich zu arbeiten. Was nicht heißt, dass sie nicht in lebhaftem Austausch mit anderen Unternehmen steht. Mit den Cycle Roasters von nebenan in der Fleischhauerstraße 44, wo Kerstin Kriese 2015 mit Abessa gestartet ist, ist derzeit eine individuelle süße Begleitung zum Kaffee in Produktion.

Veränderungen scheut Kerstin Krise generell nicht. Sie ist mit dem Abessa schon einige Male umgezogen und sitzt auch jetzt schon wieder auf gepackten Koffern. Ab September wird das Abessa gegenüber in der Fleischhauerstraße 45 eine neue Heimat finden. In der jetzigen Manufaktur ist es zu eng geworden. In den größeren Räumlichkeiten wird es auch wieder die beliebten Abessa-Pralinenkurse geben. Hier bekommst du unter meisterlicher Anleitung eine Menge wertvoller Tipps und erlernst professionelle Techniken. Ob du deine süße Kreation anschließend mit nach Hause nimmst oder direkt vor Ort vernaschst, bleibt natürlich dir überlassen.

2 Gedanken zu „Konditorei Abessa“

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Barbara Schwartz

Kennst du das auch? Du kommst an einer Inschrift, einer Skulptur oder einer Gedenktafel vorbei und musst einfach stehenbleiben, um herauszufinden, was es damit auf sich hat? So geht es mir. IMMER! „Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht.“ Ich kann Goethe an dieser Stelle nur hundertprozentig zustimmen. Genau deshalb möchte ich nie aufhören, das nur scheinbar Unwichtige aufzuspüren, Zusammenhänge zu erkennen, Neues zu erfahren und Menschen und ihren Geschichten auf die Spur zu kommen. Okay und zu lange Sätze zu schreiben .. . Und neue Sprachen zu lernen natürlich ...

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